Kommentar
ThemaProbleme der Hotellerie
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Redakteur Sabine Pracht
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StatusEntwurf
„Weniger jammern, mehr schulen“
Hoteliers sollen den Fachkräftemangel nicht nur beklagen, sondern sich endlich technisch besser aufstellen und Mitarbeiter richtig schulen, meint Kristof Roemer, Geschäftsführer Deutschland bei Guestline.
Das größte Problem der Hotellerie ist ein ziemlich banales. Nicht etwa die Weltwirtschaftslage, Over-Tourism, globale Terrorgefahren oder die DSGVO lassen Hoteliers nachts nicht schlafen, sondern der Fachkräftemangel – das ergab eine aktuelle Studie von Tripadvisor. Solche Neuigkeiten aus einem Land, dem der Schutz seiner Daten heilig ist wie sonst kaum etwas! Die Suche nach qualifiziertem Personal hat für Hoteliers und Gastronomen hierzulande derzeit absolut die höchste Priorität. Noch vor den Prozessen sind es die Mitarbeiter, die den reibungslosen Betriebsablauf gewährleisten.
Fachkräftemangel ist ein deutsches Problem
Ein genauer Blick auf die Studie verrät: Der Fachkräftemangel ist ein deutsches Problem. Die befragten Hoteliers aus anderen Ländern stuften die Personalsuche bei weitem nicht so dringlich ein. Dass gerade Hotels in Deutschland, ein Land mit angeblich vielen gut ausgebildeten Fachkräften, die Personalsuche als größtes Problem sehen, ist bemerkenswert, aber nicht verwunderlich. Denn die Hospitality-Branche lebt wie sonst kaum eine andere vom persönlichem Service.
Auch eine falsche IT kann ein Grund für den Fachkräftemangel sein. Meist nutzen Hotels dezentrale Systeme, die zum einen dafür sorgen, dass etwa Informationen über einen Gast wie die Rechnungsadresse oder der Stand der Zimmer-Verfügbarkeiten nicht zentral an einem Ort einsehbar sind. Wichtige Informationen gehen dem Personal so verloren. Zum anderen sind die Systeme so komplex, dass nur wenige Mitarbeiter sie bedienen können.
Mitarbeiter schulen und Ressourcen besser verteilen
Anstatt sich über den Mangel an Fachkräften zu beschweren, sollten Hoteliers die Mitarbeiter, die sie haben, besser schulen und bestehende Ressourcen zielgerichteter verteilen. Dazu benötigen sie zunächst ein zentrales IT-System, in dem alle Prozesse übersichtlich verwaltet werden können. Mit neuster Technologie können Hoteliers Mitarbeiter anwerben und den Spaß am Job steigern. Denn technische Lösungen entlasten. Doch Hoteliers sollten auch klar kommunizieren: Die Technik soll den Angestellten nützen und nicht dazu dienen, menschliches Personal zu setzen. Auch muss die komplette Belegschaft an alle IT-Systeme herangeführt werden. Wenn Mitarbeiter mit der Software richtig umzugehen wissen, werden neue Ressourcen frei. Etwa, indem einfache Prozesse wie Verfügbarkeiten, Check-in oder Buchungen, automatisiert ablaufen. Durch die neu gewonnen Kapazitäten können sich Mitarbeiter wieder auf das Kerngeschäft des Gastgewerbes konzentrieren: Persönlicher Kontakt und die Betreuung des Gastes.
Mehr Menschlichkeit durch mehr Technologie
In Punkto persönliche Betreuung und Menschlichkeit könnten Hoteliers ruhig wieder eine Schippe drauflegen. Als ich damals in der Hotellerie angefangen habe, wurde man noch persönlich begrüßt. Kompetentes Personal las einem an der Rezeption jeden Wunsch von den Augen ab: „Wie reisen Sie morgen ab? Dürfen wir Ihnen ein Taxi rufen?“ Heute geht es meist nur darum, schnell das Zimmer zu beziehen. Dabei wäre es so einfach, ins System zu schauen und alle Informationen über einen Gast und seinen Aufenthalt auf einen Blick zu haben. Denn Informationen zu einem Gast, etwa zur Abreise, verraten den Hotelmitarbeitern viel über seine möglichen Bedürfnisse. Doch um diese ablesen und erfüllen zu können, brauchen Hoteliers mehr Technologie und Mitarbeiter, die entsprechend geschult sind.
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Über den Autor
Kristof Roemer ist Managing Director Germany bei Guestline. Zuvor besetzte er leitende Positionen im Vertrieb bei führenden Technologie- und Gastronomieunternehmen, darunter Sabre, TrustYou, Marriott, Hyatt und IHG. Roemer hat über 20 Jahre Erfahrung in der Tourismusbranche.
Über Guestline
Guestline bietet cloudbasierte, skalierbare Hospitality-Softwarelösungen für das Property
Management, den Vertrieb und das digitale Marketing. Betreiber von Hotels jeder Kategorie sowie
professionelle Apartment-Betreiber (Serviced Apartments) können damit die Prozesse in ihren
Unternehmen optimieren und ihre Auslastung und somit ihre Umsätze steigern.
Das Produktportfolio von Guestline beinhaltet u.a. eine Property Management Software,
Komponenten für Konferenz- und Bankettbuchungen, Online-Buchungen und Bezahlvorgänge, einen
Channel Manager für den optimierten Vertrieb über OTAs und andere Distributionskanäle sowie eine
WebSuite für den Direktvertrieb und digitales Marketing.
Guestline wurde 1991 in Großbritannien gegründet und zählt derzeit über 2.000 Kunden in 25
Ländern.
Mehr Informationen finden Sie unter www.guestline.com.
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